Welches sind die Argumente der 24h-Notfall-Initiative?

Das Komitee sagt, warum der Gegenvorschlag nicht reicht und wie viel die Initiative kosten würde. Am 9. Juni wird im Kanton Freiburg abgestimmt.

Ist die Notfallaufnahme in Tafers bald wieder 24 Stunden geöffnet? © Keystone

Schon bald ist Juni und das Freiburger Stimmvolk wird über die kantonale Initiative H24-Bürgernahe Notfallaufnahme abstimmen. Diese will, dass der Staat die Nahversogung in den Freiburger Spitälern angemessen unterstützt und finanziert, dazu würde auch eine 24 Stunden Notfallaufnahme in Tafers und Riaz zählen. In Tafers ginge es um die sprachliche Komponente, in Riaz um die weite Distanz des Südens des Kantons zum Hauptort, so die Argumente des Initiativkomitees.

Fast alle gegen die Initiative

Die politischen Kräfte scheinen davon wenig überzeugt. Alle Parteien, der Freiburger Grosse Rat und auch der Staatsrat hatten sich gegen die Initiative ausgesprochen. Sogar die Gewerkschaft VPOD lehnt diese nach anfänglicher Sympathie ab. 

Für das Initiativkomitee ist dies kein Grund zu Pessimismus, der Abstimmungskampf wurde letzte Woche lanciert. Matthias Rentsch vom Komitee unterstreicht dabei, dass es vor allem in Deutschfreiburg noch eine grosse Sensibilisierungsarbeit gäbe, denn die Initiative ziele auf eine 24 Stunden Notfallaufnahme in Tafers ab. Ausserdem hätte die erfolgreiche Unterschriftensammlung aufgezeigt, dass ein Bedürfnis für eine regionale Notfallversorgung über 24 Stunden besteht. 

Kosten würde diese Initiative nach ihrer Umsetzung geschätzt 37 Millionen Franken. Matthias Rentsch fügt dabei an, dass die Infrastrukturen in Riaz und Tafers ja bereits existieren: "Die Mehrkosten wären überschaubar."

Der Gegenvorschlag überzeugt das Komitee nicht

Der Staatsrat hat zu dieser H24-Notfall-Initiative einen Gegenvorschlag ausgearbeitet, doch dieser gehe nicht auf das Hauptanliegen der Initiantinnen und Initianten ein, so Matthias Rentsch: 

Der Gegenentwurf hält an der zentralisierten Spitalstrategie HFR fest. Die Initiative will aber drei kantonale Regionen.

Wieso es in Tafers trotz der Nähe zu Stadt Freiburg und zum Kantonsspital noch ein 24-Stunden Notfall braucht, dafür gibt Matthias Rentsch ein identitäres Argument: "Man soll das Gefühl haben, das Spital gehört uns. Es sind unsere Leute, die dort angestellt sind und uns betreuen. In Bern ist man der Auswärtige."

Ob diese Argumente vom Initiativkomitee gegen den Staatsrat und alle Parteien genug stark sind, wird sich am 9. Juni an der Urne zeigen. 

Die Argumente der Gegnerinnen und Gegner der 24h-Notfall-Initiative findet ihr hier zum Nachlesen:

RadioFr. - Renato Forni
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