"Dieser Eintrag würdigt ein kollektives Engagement"

Die Alpsaison wurde in das immaterielle Unesco-Kulturerbe aufgenommen. Ein Interview mit Julien Vuilleumier vom Bundesamt für Kultur.

Der Freiburger Julien Vuilleumier nimmt an der 18. Sitzung des zwischenstaatlichen Komitees der Unesco teil. © Keystone

RadioFr: Was bedeutet die Aufnahme der Alpsaison in das Unesco-Kulturerbe für den Kanton Freiburg?

Julien Vuilleumier: Dies ist der Höhepunkt eines Prozesses, der 2012 mit dem Vorschlag begann, die Alpsaison in Gruyère auf die Liste der lebendigen Traditionen in der Schweiz zu setzen. Damals wurde die Alpsaison in Gruyère vorgeschlagen, um in die Liste der lebendigen Traditionen in der Schweiz aufgenommen zu werden. Heute ist es eine Hervorhebung der Besonderheiten, die man insbesondere in Gruyère antreffen kann, aber auch eine Zusammenführung dessen, was die Alpsaison auf schweizerischer Ebene darstellt.

Was bedeutet das konkret?

Da die Alpsaison anerkannt ist, ist sie mit Massnahmen verbunden, die auf ihre Erhaltung abzielen werden. Die Alpwirtschaft hat beschlossen, in Aktionsbereiche wie Ausbildung, Nachwuchs, Sensibilisierung und Vermittlung des Kulturerbes zu investieren. Es könnte Unterstützung für diese Projekte geben, es besteht ein Potenzial, das auf der Grundlage der Bedürfnisse des alpenwirtschaftlichen Umfelds genutzt werden kann.

Welche Verpflichtungen bringt diese Aufnahme mit sich?

Keine. Diese Eintragung ist eine Form der Anerkennung einer kollektiven Verpflichtung seitens der Träger der Tradition, die sich verpflichten, die Weitergabe ihres Know-hows fortzusetzen.

Welche Elemente werden anerkannt?

Wir sprechen von einer Reihe von Praktiken und Fertigkeiten. Zunächst einmal mit Herden in die Berge zu gehen, um das Grasland zu nutzen. Rundherum gibt es den Alpauf- und den Alpabzug sowie die Schindelmacherei als Traditionen, die ebenfalls anerkannt sind.

RadioFr. - Lauriane Schott / vdn
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