Hat der Kanton Freiburg zu viele Beamte?

Zwei Freiburger Grossrats-Mitglieder fragen sich, ob die Lohnsumme des Staates nicht zu hoch ist.

Hat der Staat zu viele Beamte? Das antwortet der Staatsrat. © Keystone

In einer Anfrage an den Staatsrat im Februar machten sich Savio Michellod und Sébastien Dorthe von der FDP Sorgen über die Lohnsumme des Staates Freiburg. Der Kanton habe eines der höchsten Verhältnisse zwischen Beschäftigten und Einwohnern in der Westschweiz, argumentierten sie.

Für die Regierung, die den beiden Abgeordneten am Freitag antwortete, macht ein interkantonaler Vergleich jedoch keinen Sinn, weil jeder Kanton anders definiert, was ein Staatsangestellter ist. Manche Verwaltungen, wie die des Kantons Freiburg, umfassen auch die Mitarbeiter des Kantonsspitals, der Hochschulen oder der Universität. Der Kanton Genf zählt zum Beispiel die Mitarbeiter seines Flughafens dazu. Andere hingegen umfassen nur das Personal der Verwaltung, einschliesslich der Polizei und des Pflichtschulwesens.

Die Durchschnitte

Wenn man also Freiburg und Waadt vergleichen will, muss man das Freiburger Spital, das Netzwerk für psychische Gesundheit, die Universität und die Hochschulen aus der Gleichung ausschliessen. In diesem Fall beschäftigt Freiburg dann etwas weniger Personal als sein Nachbar, nämlich ein Vollzeitäquivalent (VZÄ) pro 44 Einwohner gegenüber einem VZÄ pro 41 Waadtländer.

Beim Vergleich mit Neuenburg steigt die Zahl der Beamten auf ein VZÄ pro 71 Freiburger, während in Neuenburg ein Verwaltungsangestellter auf 55 Einwohner kommt.

Für den Staatsrat ist klar: Freiburg stellt nicht zu viele Beamte ein und hat auch nicht das höchste Verhältnis zwischen Angestellten und Einwohnern in der Romandie. Die Regierung besteht sogar darauf, dass sie die Vergabe neuer Stellen begrenzt

Seit 2012 ist die Anzahl der Mitarbeiter in der kantonalen Verwaltung tatsächlich weniger stark gestiegen als die Einwohnerzahl des Kantons.

Frapp - Mattia Pillonel / JC
...