Das soll aus dem Hotel Alpenklub werden

Die Gemeindeversammlung Plaffeien genehmigte den Planungskredit von 390'000 Franken für die erworbene Liegenschaft – ohne hitzige Diskussionen.

Der Gemeinderat hat die verschiedenen Nutzungen des Hotels vorgestellt. © Wikimedia

Im Vorfeld der Generalversammlung in Plaffeien wurde unter Bürgerinnen und Bürgern gemunkelt und gewettet, wie lange der Abend dauern könnte. Von 22.45 Uhr bis Mitternacht sind jegliche Zeiten gefallen. Die technischen Störungen zu Beginn verlängerten die ruhige GV nur minim. Schlussendlich beendete Syndic Daniel Bürdel um 22.48 Uhr die erste ordentliche Generalversammlung 2024.

Äusserst positive Jahresrechnung

Die Gemeinde Plaffeien schliesst die Jahresrechnung 2023 mit einem Ertragsüberschuss von 1'817'922 Franken und 39 Rappen ab. Budgetiert war ein Verlust von 166'281 Franken.

Wir haben rund 900'000 Franken mehr Steuern eingenommen, als budgetiert. Dazu kamen Minderaufwände von 900'000 Franken aufgrund von Verzögerungen, noch nicht bewilligten Sachen oder Kapazitätsgründen.

Daniel Bürdel, Syndic Plaffeien

Hotel Alpenklub einen Schritt weiter

Vor etwas mehr als einem Jahr hat die Gemeinde an ihrer ausserordentlichen Generalversammlung dem Erwerb der Liegenschaft Alpenklub mit grosser Mehrheit zugestimmt. Gegen den Kauf des Hotels erhob Moritz Boschung wegen mangelnden Informationen Beschwerde. Das Oberamt Sense entschied im Mai 2023 gegen den Rekursführer und für die Gemeinde Plaffeien.

An der GV schlug der Gemeinderat vor, anstelle eines Investitionskredits auf Basis eines Vorprojekts einen Planungskredit zu beantragen. Gemeinderat Adrian Leuthard stellte das Nutzungskonzept vor, welches vorsieht, sämtliche Gemeinde eigenständige Liegenschaften im Dorfzentrum in die Analyse einzubeziehen. Dazu gehören das Gemeindehaus, das Spitex-Gebäude und das Kurschürli.

Das Hotel Alpenklub soll als "multifunktionales Gebäude" genutzt werden, welches das "Dorfzentrum aufwertet" und die Rolle als "generationsübergreifender Treffpunkt" wahrnimmt.

Folgende Punkte führte der Gemeinderat auf:

  • Das Gastro-Angebot wäre im Sinne eines Cafés+ - kombinierbar mit einem Saal für verschiedene Anlässe, aber kein eigentliches Restaurant.
  • Ein Begegnungsraum für alle soll geschaffen werden.
  • Arbeitsräume und multifunktionale Konferenzräume.
  • Der Kinosaal könnte sich für Arbeitsflächen, die Ludothek oder für einen Kulturraum anbieten.
  • Auslagerungen von gewissen Abteilungen der Gemeindeverwaltung sind denkbar.
  • Die Bibliotheken – Biblio-, Ludo- und Schulbibliothek sollen zusammengeführt werden.
  • Kein Wohnraum vorgesehen.
  • Der Vorplatz soll gestaltet werden.

(Erstaunlich) Ruhige und klare Angelegenheit

Die Finanzkommission mit Präsident Elmar Schafer begrüsste die Ideen des Gemeinderats. Die Diskussionsrunde eröffnete anschliessend Moritz Boschung. Er hielt seine Rede kurz und prägnant: "Wenn man A sagt, müssen wir auch B sagen. Der Kauf wurde damals halt so entschieden, deswegen werde ich heute nicht gegen den Planungskredit stimmen."

Die wenigen Wortmeldungen fielen fast ausschliesslich positiv aus – auch von SVP-Grossrat Achim Schneuwly. Nur ein Bürger meldete, dass der Kredit viel zu hoch sei. Danach wurde das Planungskreditbegehren angenommen – mit 93 Ja-Stimmen zu 6 Nein-Stimmen.

Leinenpflicht um den Schwarzsee?

Zum Schluss ärgerte sich ein Bürger, dass rund um den Schwarzsee keine Leinenpflicht für Hunde besteht. Das Schild für Freiwillig nütze gar nichts, betonte er. Gemeinderat Adrian Leuthard wollte aber von einer Pflicht nichts wissen und vertraut in die Hundehalterinnen und Hundehalter.

RadioFr. - Fabian Aebischer
...