Die Bergbahnen in Jaun stehen am Scheideweg

Die Gastlosen Bergbahnen in Jaun brauchen in den nächsten Monaten insgesamt 950'000 Franken, um zu überleben.

Der Saal im Schulhaus Jaun war für die ausserordentliche GV voll gefüllt. © RadioFr.

Die Bergbahnen in Jaun stehen am Scheideweg. Die finanzielle Lage, die sei schlecht, aber nicht verloren, heisst es vom neu gewählten Verwaltungsratspräsidenten Thomas Rauber an der ausserordentlichen Generalversammlung der Jaun Gastlosen Bergbahnen.

Um die Bergbahnen zu retten und finanziell zu sanieren, soll das Aktienkapital der Jaun-Gastlosen Bergbahnen erhöht werden. Konkret soll ein Kapitalschnitt um fünfzig Prozent getätigt werden. Danach sollen bis in sechs Monaten mindestens 947'000 Franken zusammengetragen werden.

Mit dieser Aufstockung des Kapitals sollen die Finanzen so weit saniert sein, dass die Liquidität und der Fortbestand des Bergbahnbetriebes vorerst gesichert sind.

Schneemangel sorgte für rote Zahlen

Wegen zwei schlechten Wintern schrieben die Gastlosen Bergbahnen grosse Verluste. Alleine im letzten Geschäftsjahr erwirtschafteten die Bahnen einen Verlust von rund 390’000 Franken. Und auch die Zwischenbilanz der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres sieht wenig erfreulich aus. Das Defizit nach dem vergangenen Sommer belief sich auf rund 80'000 Franken und am Ende des Winters könnte das Defizit auf schätzungsweise 250'000 Franken anwachsen, hiess es von Verwaltungsratspräsident Thomas Rauber.

Die nächsten Monate werden zeigen, ob die Gastlosen Bergbahnen AG überleben werden. In sechs Monaten sollte die Kapitalerhöhung der Bergbahnen realisiert sein. Wegweisend, ob dies gelingen wird, wird auch die Entscheidung der Gemeinde Jaun sein. Denn innerhalb der Kapitalerhöhung müsste die Gemeinde Jaun rund 250'000 Franken einwerfen. Laut Rauber hätten Vorgespräche mit dem Gemeinderat gezeigt, dass der Wille der Gemeinde da sei, es aber auch den Willen der Jauner Bevölkerung brauche.

Die Gemeindeversammlung wird über die Finanzspritze an die Jaun-Gastlosen Bergbahnen entscheiden müssen. Trotzdem schaut Thomas Rauber positiv in die Zukunft: "Ich durfte bereits im Vorfeld viele Gespräche führen und habe gesehen, dass die Unterstützung da ist. Ich engagiere mich, weil ich daran glaube, dass es sich lohnt. Und trotzdem ist noch viel Arbeit vor uns."

RadioFr. - Philipp Bürgy
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