Verwechslungsgefahr mit Pflanzen beim Bärlauch

Die Bärlauchsaison ist voll im Gange. Aber Vorsicht: Es besteht Verwechslungsgefahr.

"Bärlauch fägt", aber nicht, wenn man aus Versehen eine andere Pflanze pflückt und isst. © RadioFr.

Der Bärlauch, ein beliebtes Wildgemüse in der Küche und in der Naturheilkunde, blüht dieses Jahr früher als gewöhnlich. Grund sind die bereits frühen sommerlichen Temperaturen. 

Klimawandel: Auswirkungen auf den Bärlauch

Die hohen Temperaturen des diesjährigen Winters haben den Bärlauch bereits Anfang März spriessen lassen - üblicherweise beginnt die Saison erst im April.

Joseph Volery, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Amt für Natur kennt sich mit Bärlauch aus.

Joseph Volery, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Amt für Wald und Natur Freiburg, erklärt, dass sich der Bärlauch der Temperatur anpasst, um das Ende des Winters zu erkennen. Die genügend frostfreien Tage haben dem Bärlauch signalisiert, dass es Zeit ist zu wachsen.

Der Bärlauch wächst bevorzugt in der Frühjahrsperiode, bevor die Blätter der Bäume ihn überdecken. Hierbei ist wichtig, dass es weder zu kalt noch zu heiss ist, damit der Bärlauch gedeihen kann. Mit dem fortschreitenden Klimawandel könnte der Bärlauch jedoch immer früher spriessen, fügt Volery an.

Bedrohung durch Neophytenarten

Trotz der Bedingungen, die der Klimawandel mit sich bringt, steht der Bärlauch auch noch einer anderen Gefahr gegenüber: den sogenannten Neophytenarten.

Direktes Sonnenlicht mag der Bärlauch jedoch nicht

Joseph Volery, Amt für Wald und Natur

Einheimische Pflanzenarten, wie der Schneeball, erstrecken ihren Schatten immer mehr über den Bärlauch. Auch nicht-einheimische Pflanzen wie die Kirschlorbeer treten zunehmend in unserem Lebensraum auf. Beide Arten werfen Schatten über den Bärlauch, der zum Wachsen Licht benötigt. "Direktes Sonnenlicht mag der Bärlauch jedoch nicht", sagt Joseph Volery weiter.

Bärlauch gibt es noch genug

Trotz der Bedrohungen scheint der Bärlauch sich nicht allzu sehr gestört zu fühlen und es scheint mehr als genügend von ihm zu geben. Anders als bei den Pilzen gibt es für den Bärlauch keine strengen Sammelbegrenzungen. Davon darf man sammeln, so viel man will.

Wer aber grosse Mengen sammeln möchte, beispielsweise für die Herstellung von Bärlauchpesto und diese dann verkaufen möchte, benötigt eine spezielle Genehmigung vom Wald- und Naturamt Freiburg.

Empfohlen wird auch die Kultivierung von Bärlauch. Er kann sehr gut in privaten Gärten angebaut werden. So steht einer natürlichen und nachhaltigen Ernte nichts im Wege.

Vorsicht beim Sammeln

Es gibt einige Arten, die dem Bärlauch sehr ähneln. Joseph Volery zeigt auf, welche das sind: 

RadioFr. - Leandra Varga
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