Finanzspritze in Millionenhöhe für das HFR

Das Kantonsspital wird vom Staat unterstützt bei der Betreibung von Wartebetten, wenn Menschen keinen Platz in Pflegeheimen finden.

Im Kanton Freiburg müssen viele Menschen im Spitalbett auf einen Platz im Pflegeheim warten. © Keystone

Im Kanton Freiburg gibt es zu wenig Betten in den Pflegeheimen. Deshalb müssen viele pflegebedürftige Menschen im Spital auf einen Platz im Heim warten. Solche Fälle kosteten das Kantonsspital HFR im Jahr 2022 über 10 Millionen Franken.

Jetzt hilft der Staat, diesen Verlust teilweise zu kompensieren. Das hat der Grosse Rat gestern einstimmig entschieden. Für die Jahre 2022 bis 2024 wird das HFR schätzungsweise 7,4 Millionen Franken vom Kanton erhalten. Dieser Betrag sei in Absprache mit dem HFR berechnet worden, so der Staatsrat. Ein Wartetag kostete das HFR im Jahr 2022 im Schnitt 716 Franken. 

Für SP-Grossrat und Miturheber des Auftrags, Simon Zurich, war es wichtig, eine schnelle Lösung zu finden:

Wir wollten eine sichere Finanzierung für das HFR. Jetzt haben wir diese Lösung, aber leider nur bis 2024.

Danach muss noch eine langfristige Lösung ausgearbeitet werden. Der Staatsrat schlägt vor, dass ab 2025 im Kantonsspital zehn zusätzliche Wartebetten eingerichtet werden. Ausserdem sollen sich auch die Gemeindeverbände an der Finanzierung der Wartetage beteiligen. Jene Gemeindeverbände, in denen es mehr fehlende Betten in Pflegeheimen gibt, müssten sich mit entsprechend höheren Beträgen an der Finanzierung beteiligen.

Diese längerfristigen Massnahmen erfordern eine Änderung im Gesetz über die sozialmedizinischen Leistungen. Diese muss der Staatsrat nun so schnell wie möglich umsetzen.

Die Finanzierung der Wartebetten sei wichtig, aber nicht die Lösung des Grundproblems, betont Simon Zurich:

Wir haben ein grosses Problem mit dem Pflegefachkräftemangel. Das ist das grösste Problem, wenn wir neue Betten in Pflegeheimen eröffnen wollen.

Deshalb müsse eine rasche Umsetzung der Pflegeinitiative auch im Kanton Freiburg angestrebt werden.

Dem Gesundheitsnetz See fehlten 2022 17 Betten in Pflegeheimen. Das Gesundheitsnetz Sense war mit ausreichend Betten ausgestattet. 2023 wurden in den Gemeindeverbänden keine neuen Betten eröffnet.

RadioFr. - Patrizia Nägelin
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