"Burereglä": die Rüebe an der Fastnacht Murten
In Murten beginnt die Fastnacht mit dem Gastroabend. Mit dabei ist auch die Rüebeloch Clique mit Etienne „Etu“ Huter und Daniel „Schwandi“ Neuenschwander.
Mit dem Gastroabend wird die Fastnacht Murten eingeläutet. An diesem Abend präsentieren sich die Fastnachtscliquen und Zünfte sowie Schnitzelbank-Cliquen in den Restaurants rund um Murten.
Beim Gastroabend bieten Restaurants und Lokale ein Mehrgangmenü an und die Gäste werden gleichzeitig von Schnitzelbank, Tambouren und Guggenmusik begleitet. Mit dabei - als fester Bestandteil der Fastnacht - ist auch die Rüebeloch Clique.
Neu als Duo unterwegs
In diesem Jahr ist diese Schnitzelbank-Clique neu noch zu zweit unterwegs. Das sind die beiden Murtner Etienne „Etu“ Huter und Daniel „Schwandi“ Neuenschwander. Letztes Jahr präsentierten sich die "Rüebe" noch als Quintett an der Fastnacht. "Man soll auf dem Höhepunkt aufhören, sagten sich die drei anderen Mitglieder und nach 26 Jahren wollten die andern nun die Fastnacht aus der Besucherperspektive geniessen", erklärt Daniel „Schwandi“ Neuenschwander die Verkleinerung des eingespielten Teams in den auffälligen orangefarbigen Hosen und Jacken. "Etu und ich haben uns schliesslich gesagt, es wäre schade, wenn wir alles aufgeben würden. Eine grosse Tradition würde sterben. So versuchen wir es nun zu zweit und haben, glaube ich, ziemlich gute Geschichten parat", meint Daniel Neuenschwander.
Das Rüebeduo Huter-Neuenschwander präsentiert ihre Schnitzelbänke von Freitag bis am Montag im Stedtli Murten. Am Samstag gibt es in den Restaurants Murtenhof und Käserei die Schnitzelbanksoirée. Am Gastroabend sind die "Rüebe" dann in total zwölf Restaurants unterwegs, die seit mehreren Wochen ausgebucht sind. "Wir sind glücklich, denn Leute kommen aus Basel, Solothurn und Bern nach Murten und wollen uns hören", meinen "Etu" und "Schwandi".
In Murten sind mit dem Verschwinden der grossen Säle im Hotel Murten und im Restaurant Schiff viele Plätze für den Gastroabend verloren gegangen. Die beiden "Rüebe" bedauern das sehr. Jetzt wollen sie, dass der Fastnachts-Montag wieder auflebt. "Die Sensler sollen wieder an diesem letzten Abend kommen, wir heissen sie herzlich willkommen", meint "Etu".
Die Schnitzelbank
Die Schnitzelbank ist eine traditionelle Form des satirischen Gesangs oder der mündlichen Darbietung. Der Begriff "Schnitzelbank" leitet sich von einem hölzernen Sitzbrett oder einer Bank ab, auf der der Sänger sitzt oder steht, während er humorvolle oder satirische Verse vorträgt. Die Schnitzelbänke werden während der Fastnachtszeit präsentiert, wobei die Texte oft lokale Ereignisse, Persönlichkeiten oder politische Themen aufgreifen. Die Vorträge sind in Reimform verfasst und enthalten Wortspiele, humorvolle Übertreibungen und Kommentare.
Ihren Ursprung hat die Schnitzelbanktradition im 19. Jahrhundert und wurde von Generation zu Generation weitergegeben, wie an der Fastnacht Murten. An dieser Stelle eine "Rüebe-Bank" als Vorgeschmack für die Fastnacht 2024:
A propos: "Mir chöme zu de Resultat vode Wahle. Unterschidlechi Interpretatione vode Wauhresultat. Di Grüene wöi sogar i Bundesrat. Si sige z Bärn nid verträte u stöngi im Rägä. Was söuä de mir Murtner säge?"
Burereglä: "Wie wöisi üs z Fribourg ga wählä ga. Wesi üs nid chöi verstah."
