13. AHV Rente - finanzieller Ruin oder eine Notwendigkeit?

Unsozial und teuer - kritisieren die Gegner der Initiative. Dringend nötig wegen der wachsenden Altersarmut - sagen die Befürworter.

Sinn oder Unsinn? Die Debatte zur 13. AHV Rente. © Frapp

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund hat diese Volksinitiative lanciert. Die Initiative "Für ein besseres Leben im Alter" (Initiative für eine 13. AHV Rente) will, dass AHV-Bezügerinnen und -Bezüger Anspruch auf einen "Dreizehnten" haben. Das soll ein jährlicher Zuschlag in der Höhe eines Zwölftels ihrer Jahresrente sein.

Dabei müsse sichergestellt sein, dass die Ergänzungsleistungen nicht gekürzt würden. Auch solle niemand, der heute Anspruch auf Ergänzungsleistungen hat, diesen verlieren. 

Die Kontrahenten der Debatte

Flavio Bortoluzzi ist SVP-Grossrat und Fraktionspräsident. Er lehnt die Initiative ab. Gerhard Andrey ist Nationalrat der Grünen, er befürwortet die 13. AHV Rente. 

Flavio Bortoluzzi, SVP Grossrat (l) und Gerhard Andrey, Nationalrat der Grünen

In unserer Debatte erläutern die beiden Kontrahenten ihren Standpunkt. Hier eine kurze Auswahl ihrer Argumente: 

Das sind die Argumente von Flavio Bortoluzzi (contra)

  • 80 Prozent der Rentnerinnen und Rentner brauchen die 13. AHV Rente nicht.
  • Ich appelliere an die Selbstverantwortung der Leute. Die zweite, aber vor allem die dritte Säule wurde in den letzten Jahren vernachlässigt. 
  • Die Finanzierung ist nicht geklärt. Eine etwaige Lohnbeitragserhöhung würde auf dem Rücken von Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden ausgetragen. 
  • Bei einer tiefen Rente, werden Ergänzungsleistungen ausgezahlt. Darum braucht es keine 13. Rente.

Das sind die Argumente von Gerhard Andrey (pro)

  • Eine 13. AHV Rente würde auf unbürokratische und unmittelbare Weise die steigenden Lebenskosten kompensieren.
  • Bei vielen Leuten ist das Portemonnaie leer. Eine Altersvorsorge über die dritte Säule ist für sie nicht realisierbar. 
  • Würde die 13. AHV Rente durch Lohnprozente finanziert, könnten einkommensabhängige Krankenkassenprämien die Lösung für die Finanzierung sein.
  • Die Ergänzungsleistungen haben einen schalen Beigeschmack. Warum muss ich um Geld betteln, wenn ich ein Leben lang gearbeitet habe?

RadioFr. - Corina Zurkinden
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